Bluetooth im Ohr. Was senden wir da eigentlich aus?
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Über Funkwellen, feine Frequenzen und die Frage, wie viel Nähe unser Nervensystem verträgt
Wir leben in einer Welt der ständigen Verbindung. Smartphones, Smartwatches, kabellose Kopfhörer, alles ist „immer an“. Und vieles davon kommuniziert permanent über Funk. Besonders beliebt: Bluetooth – klein, praktisch, energiearm. Aber: Ist es auch harmlos?
Das Thema elektromagnetischer Strahlung wird oft entweder dramatisiert oder abgetan. Die einen sprechen von „WLAN-Vergiftung“, die anderen winken ab: „Alles unterhalb von Ionisierungsgrenzen sei unbedenklich“. Doch wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen – und sie beginnt mit der Frage: Was weiß man wirklich?
Bluetooth ist Funk. Und Funk ist Frequenz.
Bluetooth sendet im 2,4-GHz-Bereich. Also genau dort, wo auch WLAN, Mikrowellen und viele Babyphones funken. Die Strahlung gehört zur Gruppe der nicht-ionisierenden elektromagnetischen Felder (EMF). Das bedeutet: Sie kann keine Elektronen aus Atomen lösen und verursacht nicht direkt Zellschäden wie z. B. Röntgen- oder UV-Strahlung.
Aber: Unser Körper ist elektrisch sensibel. Unser Herz schlägt durch elektrische Impulse. Unser Gehirn arbeitet in Frequenzen. Und unser Nervensystem reagiert auf Reize. Auch auf solche, die wir nicht bewusst wahrnehmen.
Studienlage: Hinweise statt Beweise
Viele Studien konnten bisher keine eindeutigen Gesundheitsschäden durch Bluetooth nachweisen. Die Grenzwerte, die international gelten, beziehen sich jedoch vor allem auf thermische Effekte, also Erwärmung durch Strahlung.
Was dabei häufig übersehen wird: Langzeitwirkungen, Dauerbelastung und nicht-thermische Effekte sind kaum erforscht. Besonders am Ohr, direkt am Schädelknochen, wo sich kabellose Kopfhörer oder Smartbuds befinden, liegen die Funkmodule wenige Millimeter von Hirn und Hörnerv entfernt.
In Tierversuchen zeigen sich Veränderungen in Zellstrukturen, oxidativer Stress und Verhaltensänderungen bei Dauerbestrahlung¹, allerdings oft bei höheren Dosen. Beim Menschen ist der Zusammenhang schwieriger zu erfassen. Dennoch: Auch die WHO stuft hochfrequente elektromagnetische Felder als „möglicherweise krebserregend“ (Klasse 2B) ein² und dazu gehört auch Bluetooth.
Was hat das mit Placebo, Emoto und Resonanz zu tun?
Wenn wir über „Worte auf der Haut“ sprechen, über Wasser, das auf Schwingung reagiert, und über die Macht von Gedanken, dann sprechen wir letztlich über Resonanzsysteme. Und unser Körper ist ein solches. Ein fein abgestimmtes System von Zellen, Nerven, Flüssigkeiten, das auf Impuls, Ton, Welle, Reiz antwortet.
Bluetooth ist nicht spürbar. Es ist unsichtbar, lautlos, geruchlos, aber trotzdem da. Vielleicht ist es gerade diese Unsichtbarkeit, die uns so sorglos macht. Denn wenn wir wissen, dass Worte wirken. Wie viel mehr wirkt dann ein dauerhaft gepulstes Signal direkt an unserem Gehirn?
Fazit: Nicht panisch, aber bewusst
Es geht nicht um Angst. Es geht um Achtsamkeit.
Die Frage ist nicht: „Ist Bluetooth gefährlich?“,
sondern: „Wie viel Nähe tut mir gut?“
Muss mein Ohr wirklich 24/7 online sein?
Oder kann ich morgens eine Stunde offline durchatmen?
Kann ich nachts mein Handy in den Flugmodus schalten?
Kann ich Musik wieder bewusst über Lautsprecher hören, statt über ein Modul in meinem Kopf?
Kleine Schritte. Große Wirkung. Für mehr Ruhe im System und mehr Raum für das, was wirklich klingt.
Hinweis in eigener Sache:
Dieser Beitrag ersetzt keine medizinische Beratung.
Quellenangaben und Studienlinks:
¹ Yakymenko I et al. (2015)
Oxidative mechanisms of biological activity of low-intensity radiofrequency radiation.
Electromagnetic Biology and Medicine.
📄 https://doi.org/10.3109/15368378.2014.943754
Diese Studie untersucht oxidative Stressreaktionen und Zellveränderungen durch niederfrequente Funkstrahlung – insbesondere bei Dauereinwirkung. Relevant auch für Bluetooth & Co.
² IARC / WHO (2011)
IARC classifies radiofrequency electromagnetic fields as possibly carcinogenic to humans (Group 2B).
📄 https://www.iarc.who.int/wp-content/uploads/2018/07/pr208_E.pdf
Offizielle Mitteilung der WHO (International Agency for Research on Cancer), in der hochfrequente elektromagnetische Felder – einschließlich Bluetooth – als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft werden.